Der Verein "Jakobuswege e. V." wurde gegründet, um bayernweite Aktionen und Maßnahmen auf den Jakobuswegen umsetzen zu können.
Ziel des neuen Vereins ist es u. a. die Jakobuswege in Bayern stärker ins Bewusstsein der Bevölkerung, vor allem der Kirchengemeinden zu rücken. Die Jakobuswege sollen nicht nur ein Modetrend bleiben.
Wichtige Aufgaben sind eine Verbesserung der Angebote für die Pilger (wie Unterkünfte, Beschilderung, internet-abrufbare Informationen) und auch Beiträge zur Spiritualität auf den Wegen zu entwickeln durch offene Kirchen, Pilgersegen, Ausbildung von Pilgerbegleitern.
Beginn 2010 - Juni 2015
Die Jakobuswege in Bayern durchqueren ganz Bayern von Norden, Osten und Süden herkommend in Richtung Westen. Die Wege durchstreifen eine Vielzahl an Regionen. Nur durch eine Vernetzung der Regionen ist es sinnvoll diesen Weg als konzertierte Gemeinschaftsaktion professionell zu unterstützen. Der Weg als verbindendes Element ist Kern des Kooperationsprojektes, von daher ist dieses bayernweite Projekt prädestiniert für eine enge Kooperation zwischen den Regionen. Es entsteht ein gemeinsames Ganzes mit einem einheitlichen Erscheinungsbild, was zu einer deutlichen Qualitätssteigerung führen wird.
Das interregionale Projekt „Jakobuswege in Bayern“ ist eingebettet in das internationale Kooperationsprojekt „Transnationale Jakobuswege“.
Über die Landeskoordinatoren wird die inhaltliche und fachliche Abstimmung sichergestellt. In Anbetracht des anhaltenden Trends zum Pilgern, der im Pilgerjahr 2010 zu erwartenden hohen Pilgerzahl sowie im Hinblick auf die Nachhaltigkeit der bisher erzielten Projektergebnisse wird die transnationale Zusammenarbeit am Jakobusweg weiter intensiviert und erweitert. Das Projekt wird sich nicht nur auf den Alpenraum (bisher AT – CH – BY) beschränken, sondern mit Partnern aus Frankreich, der Schweiz, Italien, Deutschland, Österreich und vor allem auch mit den neuen Mitgliedsländern Tschechien und Polen eine europäische Dimension annehmen.
Pilgern liegt gemäß namhaften Gesellschaftsforschern im Interesse der sich im Wertewandel befindenden Freizeit-Gesellschaft. Pilgern zur Sinnfindung erlebt entlang der historischen Routen eine Renaissance besonderer Art und zunehmend mehr Menschen jeden Alters nehmen sich eine Auszeit für dieses „Unterwegs sein“. Viele pilgern auch in Etappen, Jahr für Jahr, dem Ziel entgegen.
In der Förderperiode LEADER wurde im Rahmen des Projekts „Europäische Jakobswege“ von 2004 bis 2008 bereits vorbereitende Maßnahmen und Aufbauarbeit von Leader- und anderen Arbeitsgruppen geleistet (z.B. Schaffung der transnationalen Informationsplattform www.jakobswege.net, Erarbeitung und mehrmalige Durchführung des transnationalen Ausbildungsprogramms für PilgerbegleiterInnen, interkonfessionelle Aufarbeitung und Publikation des Themas Spiritualität, Initiierung von Länder überschreitenden Jakobswegen A-CH und D-CH, Magisterarbeit der Universität Wien - Raumordnung und Raumforschung - zum Thema „Auswirkungen des Jakobusweges auf die Entwicklung ländlich-peripherer Regionen, insbesondere auf die ansässige Bevölkerung“ u.a.).
In Zusammenarbeit mit regionalen Interessensvertretern (Institutionen, Vereine und Kirchen) wurden in den Regionen, die sich am transnationalen Projekt beteiligten, die Wegverläufe festgelegt und die Wege markiert.
Pilger: Traditionelle und moderne Pilger aus aller Welt, unabhängig von deren Nationalität und Konfession, die den Weg oder Teile des Weges zu Fuss, auf dem Fahrrad und auf dem Pferd bewältigen wollen. Für sie wird zukünftig ein möglichst gut signalisierter und mehrsprachig beschriebener Jakobsweg, durchgehend von Osteuropa bis Spanien, bereitstehen.
Anwohner: Weganwohner, die für Begegnungen und Gesprächen mit Pilgern offen sind, den Pilgern ihre Lebensart und Kultur zeigen und pilgerkonforme Unterkunft und Verpflegung sowie Dienstleistungen aller Art, aber auch qualifizierte Begleitung und Betreuung (in spiritueller und religiöser Hinsicht) anbieten. Sie sollen von den zu erwartenden Wertschöpfungseffekten durch diese Angebote profitieren
Pilgerorganisationen und andere Jakobsweg-Projekte: Traditionelle Jakobs-Vereinigungen und Jakobusgesellschaften sowie andere Jakobsweg-Projekte in Europa, die sich, in welcher Form auch immer, am Projektvorhaben beteiligen und sich vernetzen wollen.
Am Ende der Projektlaufzeit soll der Kenntnisstand in der Bevölkerung zum Jakobusweg deutlich gesteigert sein (Medienberichte, Ausstellungen in den z.B. Pfarrgemeinden, Messeteilnahmen,…) . Zudem sollen die Pilger auf den Jakobuswegen zur regionalen Wertschöpfung einen positiven Beitrag leisten. Vor allem auch Einheimische sollen ein Bewusstsein für „ihren“ Jakobusweg entwickelt haben und somit zur Qualitätssteigerung entlang des Weges beitragen, die entwickelten Informationsmaterialen ermöglichen eine professionelle Präsentationsarbeit. Mit den bayerischen Jakobuswegen erfolgt ein wichtiger Lückenschluss in der Ausrichtung der transnationalen Wege in Europa.